Die Werkzeuge des Tischlers waren zu einer Besprechung zusammengekommen. Der Hammer wurde zum Leiter gewählt. Doch schon bald musste er von den anderen Werkzeugen hören, dass er sein Amt niederlegen solle, da er zu grob und lärmend sei. Mit gekränkter Miene bemerkte der Hammer: "Dann muss auch der Hobel gehen. Seine Tätigkeit ist immer so oberflächlich!" "Schön", sprach der Hobel, "dann wird auch der Bohrer gehen müssen. Er ist als Persönlichkeit so uninteressant und leistet niemals aufbauende Arbeit!" Der Bohrer meinte beleidigt: "Gut, ich gehe, aber die Schraube auch. Man muss sie immer drehen und drehen, bis man mit ihr zum Ziele kommt!" "Wenn ihr wollt, gehe ich", sprach die Schraube gekränkt, "aber der Zollstock ist doch viel ärgerlicher. Er will über alles urteilen, und alle müssen sich nach ihm richten!" Der Zollstock klagte daraufhin über das Schmirgelpapier. "Solche rauen Manieren wollen wir nicht, und immer die Reibereien mit anderen Leuten gefallen uns nicht!" Während sich die Werkzeuge beklagten und übereinander entrüsteten, trat der Tischler in die Werkstatt, band sich die Schürze um und fing an, mit den Werkzeugen zu arbeiten. Er schuf eine wunderbare Kanzel, von der aus den Menschen das Evangelium gepredigt werden sollte. (Eine Geschichte aus England) Ertragt einer den andern in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens! Epheser 4,2f
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlage
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