Ein Ehepaar hatte eine sehr hässliche Tochter. Lange blieb sie bei den Eltern, da kein Mann sich fand, sie zu heiraten. Schließlich kam ein blinder Mann, der sie liebte und heiratete. Die beiden wurden glücklich. Da kam eines Tages ein Arzt in ihr Leben, der versprach, dem Mann das Augenlicht wiedergeben zu können. Nun mischte sich in die Hoffnung auf eine Heilung auch die Angst vor der Zerstörung des Glücks.
Sollte der Ehemann einer hässlichen Frau am Ende lieber blind bleiben? Muss man sehen können um jeden Preis? Kann es auch eine Gnade und Bewahrung sein, nicht alles sehen zu können? Sollte die wirkliche Liebe nicht auch die wirkliche Sicht tragen können? Viele Fragen, und jeder muss seine eigene Antwort finden.
Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, auf dass, die da nicht sehen, sehend werden, und die da sehen, blind werden.
Johannes 9,39
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben" © 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage 2015 /
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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