Es geschah einmal, dass ein Mann eine Laterne anzündete und seines Weges ging. Doch das Licht verlosch. Er zündete die Laterne wieder an, und wieder ging sie aus. Das geschah immerfort. Jedes Mal, wenn er die Laterne angezündet hatte, ging sie wieder aus. Schließlich sagte sich der Mann: "Wie lange soll ich mich mit dieser Laterne ermüden? Ich warte bis die Sonne scheint, dann brauche ich die Laterne nicht mehr!"
So ging es auch dem Volk Israel. Sie waren in Ägypten versklavt. Da kam Mose und befreite sie. Aber dann wurden sie von den Babyloniern versklavt. Da standen Daniel und seine Freunde auf und befreiten sie. Jedoch wurden die Israeliten in Elam, Medien und Persien erneut versklavt. Da kamen Mordechai und Esther und erlösten sie. Danach wurden sie von den Griechen unterdrückt, und die Makkabäer befreiten sie. Schließlich hat sie das römische Reich versklavt. Und nun sagen die Israeliten: "Wir sind jetzt des Sklavenseins und des Erlöstwerdens müde. Lasst uns nicht mehr auf Erlösung durch Fleisch und Blut warten, sondern nur noch um Erlösung durch unseren Erlöser, den Herrn der Heerscharen, den Heiligen Israels, beten. Lasst uns nicht mehr die Laternen anzünden, sondern auf die Sonne warten, dass der Heilige selbst uns sein Licht gebe." (Nach einer rabbinischen Erzählung)
Der Herr ist Gott und leuchtet uns.
Psalm 118,27
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben" © 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage 2015 /
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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