"Wer nicht fragt, bleibt dumm!" heißt es in einem Kinderlied. Normalerweise fragen Kinder ihren Eltern Löcher in den Bauch. Sie wollen alles wissen, hinter alles kommen, immer noch weiterfragen. Ein Ausdruck der Würde des Menschen ist die Gabe, fragen zu können. Leider haben viele Menschen das Fragen aufgegeben. Sie meinen alles zu wissen, geben sich mit halben Antworten zufrieden, und ihre Neugier ist an Resignation erstickt. Die bohrenden Lebensfragen wollen gestellt und Antworten darauf gesucht werden: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn? Was ist die Kraft, die die Welt im Innersten zusammenhält? In dem Buch "Anna" von Fynn gibt es ein wunderschönes Gebet des liebenswürdigen Kindes: "Bitte, Mister Gott, laß mich nicht so dumm bleiben wie alle anderen und wie ich jetzt bin. Ich möchte so gern alles lernen. Bitte sag mir doch, wie man richtig fragt!" "Nach drei Tagen fanden die Eltern Jesus im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte!" (Lukas 2,46)
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlage
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