Ein Mann hatte einen Traum. Eine Stimme sagte zu ihm: "Morgen um die Mittagszeit kommt ein Mönch durch das Dorf. Und wenn er dir den Stein gibt, den er bei sich trägt, wirst du der reichste Mann der ganzen Erde sein!" Also wartete der Mann am nächsten Tag begierig auf den durchziehenden Mönch. Und als er ihn um die Mittagszeit im Dorf halt machen sah, sagte er zu ihm: "Gib mir den Stein, den du bei dir trägst!" Der Mönch kramte lässig in seiner Tasche herum und brachte daraus einen Diamanten hervor. Es war der größte Diamant der Welt. Dann sagte er zu dem Mann: "Ist das der Stein, den du meinst? Ich habe ihn unterwegs gefunden. Hier hast du ihn!" Der Mann nahm den Stein und rannte damit nach Hause. Nun war er der reichste Mann. Aber er konnte vor lauter Aufregung nicht schlafen, und vor lauter Sorge um den Stein geriet er in eine solche Angst und Unruhe, dass es ihm den Atem nahm. Morgens früh nahm er den Stein und brachte ihn zu dem Mönch zurück. Der schlief noch fröhlich und friedlich unter einem Baum. Der Mann weckte ihn und sagte: "Hier hast du deinen Stein wieder. Gib mir lieber den Reichtum, der es dir so leicht macht, den Stein herzugeben!" Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Matthäus 6,19ff
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlage
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