Die erste Predigt am Sonntag hält nicht der Pastor, sondern wir selbst. Wir verkündigen die Freude, wenn wir am Frühstückstisch fröhlich und freundlich zu unseren Angehörigen sind. Wir predigen Zuvorkommenheit beim Einparken vor der Kirche. Wir zeigen Aufmerksamkeit beim Hineingehen und Freundlichkeit beim Begrüßen. Wir predigen Herzlichkeit im Umgang miteinander. Wir sagen Willkommen, indem wir Platz machen und in die Reihe hineinrücken für die Nachkommenden. Wir predigen Dank und Anbetung, indem wir bewusst und begeistert die Lieder mitsingen. Wir drücken die Macht des Gebetes aus, wenn wir mit Herz und Hingabe beten. Wir verkündigen Sorgfalt und Aufmerksamkeit, indem wir bei den Ansagen wirklich zuhören und nicht mit unseren Nachbarn die wichtigsten Neuigkeiten austauschen. Wir predigen gegenseitige Achtung und Würdigung, wenn wir beim Musikvortrag konzentriert aufmerken statt unter lautem Geraschel unseren Halsbonbon auswickeln. Wir verkündigen Liebe, wenn wir pünktlich, freundlich, herzlich, sorgfältig, bedacht und hilfsbereit sind. Mit Recht erwarten wir von unserem Pastor eine aufbauende, gute Predigt. Aber bevor er damit anfängt, sollten wir eine sehr gute schon gehalten haben. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen! Matthäus 5,16
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlage
Σχόλια