Ein grausamer Verwalter quälte die leibeigenen Bauern in Russland so sehr, dass sie ihn umbringen wollten. Doch Petruschka war dagegen. Er meinte, sie hätten kein Recht dazu, und er würde auch an Ostern das Feld pflügen. Tatsächlich kam am zweiten Ostertag der Befehl, das Haferfeld des Gutes zu pflügen. Die Bauern kamen, und niemand wagte, sich zu widersetzen. Alle Bauern schimpften und murrten über den Verwalter. Aber Petruschka kam im österlichen Festgewand, sang laut die Osterpsalmen und grüßte die Menschen mit dem Ostergruß. Dazu hatte er eine Osterkerze vorne an dem Querholz angebracht. So pflügte er singend und feiernd das Feld. Als der Verwalter das hörte, versank er in tiefes Nachdenken. Schließlich ritt er, weil seine Frau ihn drängte, doch zu den Bauern hinaus, um sie heimzuschicken. Am Ende des Dorfes scheute sein Pferd, und er fiel mit seinem schweren Körper in den spitzen Pfahl des Gatters. Die Bauern kamen abends vom Feld und sahen erschrocken den toten Verwalter in seinem Blute liegen. Alle ritten schnell nach Hause. Nur Petruschka drückte dem Verwalter die Augen zu und brachte seine Leiche auf seinem Wagen ins Gutshaus. (Nach Leo Tolstoj)
Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes? Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Römer 7,24f
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben" © 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage 2015 /
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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