Maria ist guter Hoffnung. In ihr wächst Jesus heran. Durch sie will Gott zur Welt kommen. Maria ist in ihrer Erwartung ein Urbild für das Geheimnis des Glaubens. Im Glaubenden wächst ein Leben von Gott heran. Es ruht ganz tief innen, aber es will zur Welt kommen. Es beginnt ganz klein und unsichtbar, aber es wächst und wird erkennbar. Der Glaubende trägt ein Geheimnis der Liebe in sich. Er lebt alltäglich normal nach außen in Arbeit und Begegnung, im Tun und Lassen. Zugleich lebt der Glaubende - wie eine schwangere Frau - auch nach innen, spürt und achtet auf das kostbare Leben in sich. Der Glaubende lebt einerseits wie alle Menschen in den irdischen Gegebenheiten. Und doch ist sein Tun und Lassen von dem inneren Leben bestimmt. Er wird nichts tun oder unterlassen, was dem wachsenden Leben schaden oder es gefährden könnte. So ist der Glaubende welt- und alltagsorientiert und zugleich auf Gott und sein Reich ausgerichtet. Er ist natürlich und heilig, Mensch mit Menschen und Mensch mit Gott in einem. So will Gott durch Glaubende zur Welt kommen.
Mit Maria fing es an. Weihnachten geschah das Wunder. Aber die Geschichte geht weiter. Gott kommt auch heute durch seine Leute zur Welt. Glaubende haben ein göttliches Leben in sich, das zum Ausdruck und zur Auswirkung kommen will.
Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten, darum wird auch das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
Lukas 1,35
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben" © 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage 2015 /
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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