"Einmal hab ich Fynn gefragt, ob er was Süßes für mich hat, und er hat gesagt, nee. Da war ich enttäuscht und hab meine Augenfenster ein bißchen geputzt. Da war der ganze Schmutz von meiner Enttäuschung über keine Süßigkeiten drauf. Fynn hat mich an der Hand genommen, und wir sind vor den großen Spiegel gegangen. Da hab ich mich wie durch ein vollgespritztes Fenster gesehen, wo der Regen runterläuft. Das waren meine Tränen. Jetzt ist es genug, hat Fynn gesagt. Das war schon eine Vollwäsche. Und wie ich aufgehört hab und die Tränen eingetrocknet waren, hab ich mich im Spiegel wie auf Hochglanz gesehen und Fynns Gesicht auch. Es lachte von einem Ende bis zum andern. Das war genauso schön zu sehen, wie was Süßes zu essen." (Anna) Wenn wer mit mir lacht, ist das allemal besser, als wenn mir was süß schmeckt! "Es gibt Allernächste, die bringen ins Verderben, und es gibt Freunde, die hangen fester an als ein Bruder!" (Sprüche 18,24)
Axel Kühner "Hoffen wir das Beste"
© 1997 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage 2016
Mit freundlicher Genehmigung des Verlage
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