Die Kraft von Ostern entfaltet sich auch darin, dass wir dem Tod in all seinen Spielarten das Recht bestreiten, sich über Gebühr aufzuspielen. "Der Tod mit seiner Macht wird nichts bei mir geacht. Er bleibt ein totes Bild, und wär er noch so wild!" (Paul Gerhardt - EG 112,4). Das ist nicht die Verharmlosung des Todes, wohl aber Aufstand und Protest gegen den Tod.
Christen geben dem Tod der Beziehungen, der Gefühle, dem Absterben der Hoffnung und des Glaubens - so weit wie möglich - keinen Raum. Sie erteilen den Vorboten des Todes, der Trostlosigkeit, Verzweiflung und Resignation Hausverbot in ihrem Lebenshaus. Sie weigern sich, mit den Agenten des Todes, der Krankheit, dem Krieg, dem Hunger und Unrecht, zusammenzuarbeiten. Und sie verschweigen den Auferstandenen nicht, den Grund ihrer Hoffnung.
Sicher, manchmal, wenn der Tod sein Unwesen treibt, in Eschede, im Kosovo, in Tschetschenien oder im eigenen Lebensumfeld, wird es auch uns Christen die Sprache verschlagen. Aber auch dann werden wir mit stiller Hoffnung dabei sein, werden Hand anlegen, wo wir eben können, werden klagen, segnen und beten. Und auch darin sind wir Christen "Protestleute gegen den Tod" (Blumhardt). (Dr. Burghard Krause)
Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen!
(1.Timotheus 6,12)
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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