Wozu sind wir Menschen denn nun da, und wie können wir richtig leben, aufleben, erleben und überleben? Augustin hat einmal gesagt, dass wir Menschen dazu geschaffen wurden, um Gott zu genießen und die Welt zu gebrauchen. Aber der Mensch hat diese Ordnung verdreht und auf den Kopf gestellt. Er will die Welt genießen und Gott gebrauchen. Und beides geht nicht. Die Welt können wir nicht im letzten Sinn genießen, weil sie die Erfüllung für unsere Sehnsucht nicht bietet und enthält. Die Welt, das sind wir ja auch. Wir sind aber auf Größeres aus und werden niemals in der Welt die Stillung unserer Lebenssehnsucht erfahren. Darum führt ein konsequenter Weltgenuss dann auch zur Weltzerstörung und -vernichtung. Und Gott gebrauchen, wird deswegen nicht gehen, weil sich Gott dazu nicht hergibt. So liegt die Ursünde des Menschen darin, dass er seine Welt zum Gott und seinen Gott zum Gebrauchsgegenstand macht. An beidem scheitert der Mensch. Darum müssen wir umdenken und umkehren. Nur Gott schenkt uns die Freude, die wir suchen, die Erfüllung, auf die wir aus sind. Und wenn wir in Gott zum Frieden gekommen sind, dann können wir auch die Welt und ihre unzähligen Möglichkeiten zur Lebensgestaltung und Lebenserhaltung nutzen.
Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht!
Psalm 37,4
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben" © 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage 2015 /
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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