Vor Jahren gab es einen Film mit dem Titel "Gott vergibt - Django nie!" Vergeben wird hier als schwach und weich verächtlich gemacht. Vergelten wird als stark und hart verherrlicht. Dumm und weichlich soll das barmherzige Vergeben sein. Klug und knallhart soll das unnachsichtige Vergelten sein. Aber geht es dabei nur um weich oder hart, um schwach oder stark?
Das Wort Rache stammt aus dem Bereich der Jagd und meint soviel wie treiben, jagen und verfolgen. Das Wort Recke erinnert noch an diesen Zusammenhang. Und dann findet es sich wieder im Wort Wrack. Wie Wracks sind verletzte und verletzende Menschen. Heruntergekommen und umgetrieben von Schuld und Angst die einen, von Hass und Rache die anderen. Die Erfahrung von Verletzungen und die Verarbeitung in der Gestalt von Vergeltung und Rache machen die Menschen zu Wracks. Aus den Jagenden werden die Gejagten und aus den Verfolgern die Verfolgten. Aber Gott möchte keine Wracks, sondern geheilte und versöhnte Menschen. In Gottes Plan gibt es keinen Raum für Rache unter den Menschen. Wie gehen wir also um mit den Verletzungen im Miteinander? Wir bekennen sie einander und vergeben sie einander. Da entsteht der Raum der Heilung von Menschen und Beziehungen.
Sprich nicht: Ich will Böses vergelten. Harre des Herrn, der wird dir helfen.
Sprüche 20,22
Axel Kühner "Eine gute Minute, 365 Impulse zum Leben" © 1994 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 11. Auflage 2015 /
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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