Auf einer Bahnfahrt im Liegewagen wollte sich ein Geschäftsmann entspannen und ein wenig schlafen. Unter ihm lag auf seiner Pritsche ein Mann, der ihn daranhinderte. Unaufhörlich stöhnte der Mann leise vor sich hin: "Du liebe Zeit, hab ich einen Durst ... oh, hab ich einen Durst!" Nach einigen Stunden war der Geschäftsmann so entnervt, dass er aufstand, im Bordrestaurant zwei Flaschen Wasser besorgte, den langen Weg zu seinem Abteil zurückging und dem Mann das Wasser zum Trinken anbot. "Vielen Dank", sagte der Mann und trank genüsslich das Wasser aus. Kaum war der Geschäftsmann oben auf seiner Liege, hatte sich ausgestreckt und die Augen zugemacht, als er es von unten wieder stöhnen hörte: "Du liebe Zeit, hatte ich einen Durst ... oh, war ich durstig!"
Ein Hotelbesitzer beklagt sich bei der Stadt über erhebliche Einbußen seines Geschäfts, nachdem die neue Schnellstraße an seinem Haus vorbeiführt.
Darauf hingewiesen, dass sein Hotel doch immer ausgebucht sei, antwortet er: "Vor dem Bau der Schnellstraße musste ich jeden Abend etwa vierzig Gästen absagen, nun sind es pro Tag nur noch etwa zwanzig Gäste, die kein Quartier mehr bei mir finden!"
Wir haben so viel und bejammern immer das, was angeblich fehlt. Die Macht des Fehlenden hat besonders die Menschen im Griff, die schon so viel besitzen. Das Jammern und Stöhnen darf nicht zum guten Ton werden.
Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus!
Epheser 5,20
Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"
© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage
2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages
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