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»Gedanken für den Tag«

Wo bin ich zu Hause?

  • Autorenbild: Axel Kühner
    Axel Kühner
  • 24. März
  • 1 Min. Lesezeit

Aus der Frucht der Baumwollpflanze

werden feine Fäden gesponnen,

aus feinen baumwollweißen Fäden

werden zarte Tücher gewebt,

kunstvoll bunte Borten schmücken den Saum.


Hauchzart umhüllen Tücher und Kleider

Königinnen und Priesterinnen im Alten Ägypten,

von Priestergewändern aus Byssus und feinem Linnen

erzählt die Bibel.

Äthiopische Frauen und Männer tragen die Natela,

zunächst im Norden des Landes, heute überall.

Kaum eine Ausländerin kehrt ohne Natela

in ihre Heimat zurück.


Das Tuch ist leicht und weich,

uralte Kunst, zum Gebrauch im Leben

immer neu gestaltet.

Es wärmt bei Kälte

und schützt vor Sonne,

es schenkt Schönheit

und flattert im Wind.

Fest geknotet,

trägt es das Kind auf dem Rücken,

als Schleier getragen,

umhüllt es die Braut zur Zeit der Freude,

mit der schweren Borte nach vorn

bedeckt es den Kopf zur Zeit der Trauer,

um die Schultern geschlungen,

ist es Begleiterin im Alltag.


Umhüllt deine Kirche dich

wie dies Tuch aus dem lebendigen Baumwollstrauch?

Nimmt sie die Wärme deines Herzens auf

und schützt dich vor der Kälte deiner Angst?

Weckt sie die Schönheit deiner Seele

und lässt deinen Gedanken freien Flug?

Gibt sie deiner Freude und Trauer

Ausdruck und Form?

Begleitet sie dich auf den Schritten

deines Alltags?

- Dann findest du dich in ihr,

dann ist sie dein Zuhause.


(Almut Tasgara-Tumat)


Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth! Wohl den Menschen, die in deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar.

Psalm 84,2.5

 

Axel Kühner "Zuversicht für jeden Tag"

© 2002 Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn, 7. Auflage

2017 / Mit freundlicher Genehmigung des Verlages


Ursprüngliche Veröffentlichung: 24.03.2021

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